Liechtenstein bleibt auf Wachstumskurs

Geopolitische Entwicklungen und Inflation setzen die globale Konjunktur unter Druck. Liechtenstein weist im ersten Quartal 2022 ein durchschnittliches Wachstum auf. Auch der Bankensektor bleibt auf Wachstumskurs. Dies geht aus dem aktuellen Monitor der Volkswirtschaft hervor.

Die globale Konjunktur habe zum Jahreswechsel an Dynamik verloren, schreibt die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) in ihrem Volkswirtschaftsmonitor für das zweite Quartal 2022. «Die Wachstumsaussichten sind derzeit noch vergleichsweise robust, die Abwärtsrisiken nehmen jedoch zu», heisst es dort weiter. Diese Entwicklungen haben auch auf das Wirtschaftswachstum Liechtensteins Auswirkungen.

Konkret gehen die Analysten der FMA davon aus, dass sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukt Liechtensteins nach einem zweistelligen Wert 2021 im ersten Quartal 2022 auf einen durchschnittlichen Wert reduziert hat. Für die kommenden Monate rechnen die Analysten damit, dass Lieferengpässe und nachlassende Kaufkraft in Folge der hohen Inflation auch die liechtensteinische Konjunktur belasten.

Der Bankensektor des Landes bleibt weiterhin auf Wachstumskurs. Hier gehen die Analysten davon aus, dass sich steigende Zinsen positiv auf die Profitabilität auswirken. Gleichzeitig brächten Inflation und steigende Zinsen aber auch höhere Kreditrisiken mit sich. «Vor dem Hintergrund der guten Kapital- und Liquiditätsausstattung» sei der Liechtensteinische Bankensektor aber «nach wie vor gut für die kommenden Herausforderungen gerüstet».

Auch gegen die steigenden Risiken im Immobilien- und Hypothekarmarkt sehen die Analysten den heimischen Finanzmarkt gut aufgestellt. Aufgrund vergleichsweise moderater Preissteigerungen dürfte sich die Überbewertung von Immobilien in Liechtenstein in Grenzen halten, heisst es im Monitor. Zudem legten die Banken des Landes in Tragbarkeitsanalysen für die Kreditvergabe mit 4,5 Prozent einen recht hohen kalkulatorischen Zinssatz an.

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