Regierungschef Risch und Bundesminister Wissing am European Economic Outlook

Liechtensteins Regierungschef Dr. Daniel Risch und Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr der Bundesrepublik Deutschland, diskutierten anlässlich des European Economic Outlook in Berlin, was digitale Transformation für die beiden Länder bedeutet, und welche Chancen und Herausforderungen neue Technologien bereithalten.

Liechtenstein Finance, die Liechtensteinische Botschaft in Berlin sowie die F.A.Z. luden am 21. Februar 2024 erstmals zur exklusiven Veranstaltung «European Economic Outlook», die unter dem Titel «Agilität als Schlüssel zum Erfolg» im Hotel Adlon in Berlin stattfand. Regierungschef Daniel Risch und Bundesminister Volker Wissing wie auch über 60 ausgesuchte Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft folgten der Einladung.

Die liechtensteinische Botschafterin in Berlin, Isabel Frommelt-Gottschald, betonte in ihrer Begrüssung, wie wichtig die Offenheit gegenüber Innovationen gerade für kleine Länder sei, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wie Liechtenstein die digitalen Möglichkeiten für sich nutzt, zeigte Regierungschef Risch anhand mehrerer Beispiele auf. So nannte er beispielsweise die flächendeckende Einführung des Glasfasernetzes in nur fünf Jahren und die hohe Take Rate in der Bevölkerung von mittlerweile weit über 75 Prozent, die Lancierung des Blockchain-Gesetzes als erstes Land der Welt im Jahr 2020 oder die Möglichkeit, Staatsleistungen seit einigen Monaten in Kryptowährungen bezahlen zu können. Dabei wies er darauf hin, dass die unternehmerische Haltung und Kleinheit des Staates Liechtenstein zwar die Umsetzung von innovativen Lösungen vereinfachen könne: «Letztendlich ist Agilität kein Privileg der Kleinen. Es ist vielmehr eine Eigenschaft der Mutigen und Entschlossenen». Denn es brauche Mut, sich für neue Lösungen zu entscheiden.

In der darauffolgenden Diskussion mit Bundesminister Wissing vertieften die beiden Politiker unter der Leitung der renommierten Wirtschaftsjournalistin Corinna Budras ihre jeweiligen Erfahrungen bei der Anwendung von neuen, durchaus disruptiven Technologien. Sie strichen besonders hervor, dass sie dabei nicht das Ziel verfolgten, analoge Strukturen in digitale Lösungen zu überführen, sondern eine Weiterentwicklung und Verbesserung des bisherigen Systems bezwecken. Das Vorantreiben digitaler Lösungen gewinne gerade in Zeiten des Fachkräftemangels nochmals zusätzlich an Bedeutung, um nicht zuletzt die Bereitstellung staatlicher Dienstleistungen kostengünstiger und effizienter zu gewährleisten. Bundesminister Wissing fügte jedoch an, dass digitale Systeme ohne entsprechende Datengrundlage nicht aufgebaut werden könnten: «Fehlende Daten kommen einer Rohstoffknappheit gleich, weswegen neue Regelungen für die Datensammlung unter Berücksichtigung des Datenschutzes notwendig sind».

Das interessierte Publikum nutzte anschliessend die Gelegenheit, den beiden hochrangigen Politikern ihre Fragen zu stellen, bevor Professor Axel Müller-Groeling, Vorstand für Forschungsinfrastrukturen und Digitalisierung der Fraunhofer-Gesellschaft, für einen gelungenen Schlusspunkt der Veranstaltung sorgte.

Auch Prof. Müller-Groeling bekräftige die Bedeutung von Daten als Wissensbasis jedes digitalen Systems und erläuterte, wie Datenräume Daten verknüpfen, diese unter Einhaltung des Datenschutzes jedermann zugänglich machen und damit grenzüberschreitenden Wissens-Ökosysteme schaffen. Zudem bemerkte er, dass die USA im Bereich der Künstlichen Intelligenz dank ihrer grossen Cloud-Anbieter wie Meta, Microsoft oder Google führend seien, Europa hingegen Nachholbedarf aufweise und es den Rückstand aufzuholen gelte.

«Liechtenstein Finance, die liechtensteinische Botschaft in Berlin und die F.A.Z. haben mit dem European Economic Outlook eine exklusive Plattform geschaffen, die Diskussionen am Puls der Zeit ermöglicht. Das Thema Digitalisierung betrifft und bewegt uns alle. Aus erster Hand zu erfahren, welche Visionen aber auch konkrete Anwendungen Nationen dabei entwickeln, hat nicht nur das Publikum begeistert, sondern auch eindrücklich aufgezeigt, wie offen und proaktiv Liechtenstein als Kleinstaat mit Innovation umzugehen weiss», zeigte sich Simon Tribelhorn, Präsident von Liechtenstein Finance, erfreut über den erfolgreichen Anlass und das interessierte Publikum.

Bild (v.l.n.r): Corinna Budras (Moderatorin F.A.Z.), Prof. Axel Müller-Groeling (Vorstand Fraunhofer-Gesellschaft), Dr. Daniel Risch (Regierungschef Liechtenstein), Dr. Volker Wissing (Bundesminister für Digitales und Verkehr der Bundesrepublik Deutschland), Isabel Frommelt-Gottschald (Botschafterin des Fürstentum Liechtenstein in Berlin), Simon Tribelhorn (Präsident Liechtenstein Finance)

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