Digitalisierung in der Finanzwelt

Die Teilnehmenden haben bei der zweiten Konferenz über «Digitalization and Law» an der Universität Liechtenstein die Rolle der Digitalisierung diskutiert. Im thematischen Zentrum standen unter anderem die Blockchain-Technologie, Künstliche Intelligenz und die Tokenisierung von Industriegütern.

Den Digitalisierungsschub im Corona-Jahr 2020 haben die Teilnehmenden der Konferenz «Digitalization and Law» an der Universität Liechtenstein näher untersucht. Sie wurde zum zweiten Mal von ihrem Propter Homines-Lehrstuhl für Bank- und Finanzmarktrecht ausgerichtet. Kooperiert haben die Nägel Rechtsanwälte GmbH aus Vaduz, PwC Zürich und der Bankenverband Liechtenstein.

Regierungschef Adrian Hasler hat gemäss einer Medienmitteilung der Hochschule in seinem Referat die grosse Chance betont, die die Digitalisierung als Innovationstreiberin für ganz Europa biete. Liechtenstein habe diese Chance mit dem Erlass des Blockchain-Gesetzes frühzeitig genutzt. Jetzt ziehe die Europäische Kommission mit ihrem Digital Finance Package nach. Auf dessen Vorteile ging auch Joachim Schwerin, Principal Economist bei der Europäischen Kommission, ein. Ziel sei, «eine vollkommen integrierte Ökonomie zu schaffen, in welcher die gesamte Wertschöpfung auf der Blockchain möglich sei». Dabei seien auch nicht-ökonomische Faktoren wie Bildung und zivilrechtliche Ordnungen entscheidend.

Rechtsanwalt Thomas Nägele, Managing Partner bei Nägele Rechtsanwälte, stellte die Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie in der Nachhandelsphase heraus. Weitere Themen hochrangiger Redner waren etwa «Der programmierbare Euro und die Tokenisierung von Industriegütern», «Künstliche Intelligenz in der Finanzmarktregulierung und -aufsicht» und «Data is the new Oil».

Im finalen Vortrag skizzierte Stefan Seidel, Inhaber des Lehrstuhls für Informationssysteme und Innovation an der Universität Liechtenstein, was die Finanzindustrie von der Videospielindustrie lernen kann. So könnten Finanzintermediäre bereits eingesetzte Produkte durch Rückmeldungen von Benutzern und daraus gewonnenen Daten deutlich optimieren.

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