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Volkswirtschaftsmonitor: robuster Bankensektor

Trotz des herausfordernden makrofinanziellen Umfelds bleibt der liechtensteinische Finanzplatz stabil.

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Im Rahmen der makroprudenziellen Aufsicht nimmt die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) Einschätzungen zur Entwicklung der Volkswirtschaften, insbesondere der internationalen Finanzmärkte, vor. Der Volkswirtschaftsmonitor Q4/2025 ist nun publiziert.

Die globale Konjunktur zeigte sich im Jahr 2025 bislang überraschend widerstandsfähig. Trotz Handelskonflikten und höherer US-Zölle erwartet die OECD ein weltweites BIP-Wachstum von 3,2 Prozent, nur leicht unter dem Vorjahreswert. In den USA verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum auf 2,0 Prozent, während der Euroraum auf 1,3 Prozent zulegt. Gleichzeitig erschweren Vorzieheffekte im Aussenhandel, Investitionen in Datenzentren und künstliche Intelligenz in den USA sowie fiskalische Impulse in Europa die Interpretation der kurzfristigen Konjunktursignale.

Die Arbeitsmärkte bleiben insgesamt stabil. Der Rückgang offener Stellen deutet jedoch auf eine graduelle Abschwächung hin. In Liechtenstein bleibt die Konjunktur unterdurchschnittlich. Der KonSens verharrt bei -0,6, das Beschäftigungswachstum ist seit dem vierten Quartal 2024 negativ, und die Konjunkturumfrage signalisiert eine rückläufige Personalplanung im Industriesektor.

Der liechtensteinische Bankensektor zeigt sich im aktuellen Umfeld stabil. Die verwalteten Kundenvermögen erreichten mit CHF 523 Mrd. einen neuen Höchststand, getragen von Nettoneugeldzuflüssen. Die liechtensteinischen Banken steuern auf ein erfolgreiches Jahr zu, und der Bankensektor präsentiert sich insgesamt aufgrund solider Kapital- und Liquiditätskennzahlen weiterhin robust. Vor dem Hintergrund erhöhter Volatilität und Unsicherheit an den Finanzmärkten bleibt ein aktives und vorausschauendes Liquiditätsmanagement und eine stabile Kapitalisierung jedoch unerlässlich.

Geldpolitisch bleibt das Umfeld anspruchsvoll. Im Euroraum liegt die Inflation wieder über 2 Prozent, auch in den USA bleibt die Inflation erhöht, während in der Schweiz die Inflation wieder auf 0 Prozent fällt. Die US-Notenbank Fed senkte die Leitzinsen erneut, wobei die Projektionen der Fed-Entscheidungsträger auf erhöhte Unsicherheit über den weiteren Pfad hindeuten. Die EZB und SNB beliessen ihre Leitzinsen im Dezember unverändert. An den Finanzmärkten stützt der KI-Optimismus die Aktienkurse. Gleichzeitig erhöhen hohe Bewertungen und wirtschaftspolitische Unsicherheit das Risiko abrupter Marktkorrekturen.