
Im Zeichen des Beitritts zum IWF
Regierungschef Daniel Risch besuchte als erster liechtensteinischer Gouverneur die Jahrestreffen des IWF, an denen Liechtenstein als 191. Mitglied aufgenommen wurde.
Im Rahmen der Jahrestreffen des Internationalen Währungdsfonds (IWF) vom 21. bis 26. Oktober 2024 in Washington DC unterzeichnete Daniel Risch das Übereinkommen mit dem IWF, womit Liechtenstein offiziell Mitglied wurde und der Beitrittsprozess abgeschlossen werden konnte. Nach der Unterzeichnung wurde der Regierungschef von der geschäftsführenden Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, offiziell willkommen geheissen und zum inhaltlichen Austausch eingeladen.
Die IWF-Direktorin unterstrich dabei den Stellenwert der Mitgliedschaft Liechtensteins für den IWF und betonte, dass es in der aktuellen geopolitischen Lage sehr erfreulich sei, dass ein Land nach einem direktdemokratischen Entscheid dem IWF beitritt. Liechtenstein ist nach der Schweiz erst das zweite Mitgliedsland, in dem über den Beitritt abgestimmt wurde. Georgieva informierte den Regierungschef über die aktuellen Fokusthemen des IWF. Liechtensteins Perspektive, als exportorientierte Wirtschaft mit hoher Fiskaldisziplin, könne im IWF einen wichtigen Beitrag zur besseren Umsetzung seiner Prinzipien helfen. Der Regierungschef erläuterte die Pfeiler der liechtensteinischen Wirtschaftspolitik, die auf funktionierenden Handel und stabile weltweite Rahmenbedingungen abzielt. Dafür biete die IWF-Mitgliedschaft eine sehr gute Plattform.
Neben Regierungschef Risch nahmen der Stellvertretene Gouverneur und CEO der Finanzmarktaufsicht (FMA), Mario Gassner, der Delegationsleiter für den IWF-Beitritt und Generalsekretär im Ministerium für Präsidiales und Finanzen, Simon Biedermann, der Leiter der Abteilung für Finanzmarktstabilität bei der FMA, Martin Gächter, sowie der Liechtensteinische Botschafter in Washington, Georg Sparber, an sämtlichen Treffen im Rahmen der IWF Woche teil.
An den Jahrestreffen des IWF sind jeweils die Finanzministerinnen und -minister sowie die Notenbankchefinnen und -chefs der Mitgliedstaaten und weitere Institutionen wie etwa die Europäische Zentralbank (EZB) anwesend. Diese Gelegenheit nutzte der Regierungschef für verschiedene Treffen. Zunächst traf sich die Liechtensteinische Delegation mit der Delegation der Schweizerischen Nationalbank (SNB) unter der Leitung des neuen Präsidenten der SNB, Martin Schlegel. Der Regierungschef bedankte sich bei Schlegel für die wichtige Unterstützung der Schweiz während Liechtensteins Beitrittsverfahren. Zudem wurde das Treffen mit der SNB genutzt, um das Übereinkommen betreffend die Hinterlegung des Quotenanteils Liechtensteins zu unterzeichnen, wie das bereits vor dem Beitritt mit der SNB vereinbart wurde.
Zudem traf sich Regierungschef Daniel Risch mit der Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter, sowie den Amtskollegen aus Deutschland, Luxemburg, Norwegen, Polen und Andorra. Beim Treffen mit der Isländischen Delegation konnten besonders relevante EWR-Rechtsakte besprochen werden. Weiter fand ein Austausch mit den Vertretern der Österreichischen Nationalbank (ÖNB) statt sowie weitere Arbeits- bzw. bilaterale Treffen wie dem Sekretär des IWF, Ceda Ogada und dem Direktor der Europaabteilung, Alfred Kammer.
Besonders wichtig war das Treffen der Schweizerischen Stimmrechtsgruppe unter der Leitung der Schweizerischen Finanzministerin Karin Keller-Sutter, bei dem Liechtenstein von allen Teilnehmenden der verschiedenen Mitgliedsländern freundlich aufgenommen wurde und der Regierungschef den Dank an alle im Beitrittsprozess Beteiligten nochmals unterstreichen konnten. Ab dem 1. November 2024 wird Liechtenstein durch die Wahl des neuen Exekutiv-Direktors, dem Polen Patryk Loszewski, auch formell dieser Stimmrechtsgruppe angehören.