Finanzsektor zeigt sich krisenresistent

Der Ausschuss für Finanzmarktstabilität hat dem liechtensteinischen Finanzsektor bescheinigt, die Pandemie bisher vergleichsweise gut überstanden zu haben. Auch der Arbeitsmarkt sei stabil geblieben. Handlungsbedarf wird bei der hohen Verschuldung der privaten Haushalte gesehen.

Der liechtensteinische Finanzsektor habe die pandemiebedingte globale Rezession «bisher bemerkenswert gut überstanden», schreibt das Ministerium für Präsidiales und Finanzen in einer Mitteilung. Es bezieht sich dabei auf das vom Ausschuss für Finanzmarktstabilität (AFMS) auf seiner letzten Sitzung gezogene positive Resümee zum Jahresende. Das zur Überwachung der Stabilität des Finanzsystems eingerichtete Gremium setzt sich aus Fachleuten aus dem Ministerium sowie der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein zusammen.

Laut AFMS hat der heimische Finanzsektor in der Krise von «überdurchschnittlichen Kapital- und Liquiditätsreserven» profitieren können. Auch der Arbeitsmarkt sei vor allem mit den fiskalischen Massnahmen der Regierung «weitgehend stabil» gehalten worden, heisst es in der Mitteilung. Aufgrund der bleibenden Unsicherheit und den erst mit Verzögerung einsetzenden Zweitrundeneffekten will der AFMS im nächsten Jahr besonders die Qualität von Vermögenswerten und die Quote der notleidenden Kredite im Auge behalten. Die Quote für den Antizyklischen Kapitalpuffer werde zunächst unverändert bei null Prozent belassen, informiert der AFMS in der Mitteilung.

Handlungsbedarf sieht das makroprudenzielle Aufsichtsgremium bei der hohen Verschuldung der privaten Haushalte. Sie stellten «mittelfristig ein strukturelles systemisches Risiko in Liechtenstein dar», heisst es in der Mitteilung. Der AFMS habe daher der Finanzmarktaufsicht empfohlen, detailliertere Daten zum Immobilien- und Hypothekarmarkt zu erheben.

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