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Der liechtensteinische Finanzplatz bleibt stabil

Trotz des herausfordernden makrofinanziellen Umfelds bleibt der liechtensteinische Finanzplatz stabil, wie aus dem Volkswirtschaftsmonitor Q2/2025 der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein hervorgeht.

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Der liechtensteinische Bankensektor verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen neuen Höchststand bei den verwalteten Vermögen von knapp CHF 510 Mrd. Insgesamt wurden im ersten Quartal Nettoneugeldzuflüsse von über CHF 9 Mrd. registriert, während die schwachen Entwicklungen an den Finanzmärkten zu negativen Markteffekten in Höhe von rund CHF 3 Mrd. führten. Im Gegensatz zur eher angespannten Entwicklung an den Finanzmärkten konnten die global systemrelevanten Banken von der gestiegenen Marktvolatilität profitieren. Durch die verstärkte Handelstätigkeit der Kunden und eine hohe Nachfrage nach Absicherungsgeschäften im Zuge der weltweiten Unsicherheiten und handelspolitischen Spannungen im ersten Quartal 2025 erzielten sie Rekordergebnisse. Dieser Trend unterstreicht, dass Banken mit globaler Kapitalmarktausrichtung von Phasen erhöhter Unsicherheit kurzfristig profitieren können.

Auch für liechtensteinische Banken, deren Geschäftsmodell stark auf Vermögensverwaltung basiert, ergeben sich im aktuellen internationalen Umfeld kurzfristig höhere Ertragschancen, etwa durch steigende Erträge aus der volatilitätsbedingten stärkeren Handelstätigkeit der Kunden. Gleichzeitig nehmen jedoch auch die langfristigen Herausforderungen zu, insbesondere angesichts der unsicheren Marktentwicklung. Umso wichtiger bleiben die hohe Kapitalisierung (die CET1-Quote ist zuletzt leicht auf 19,3% gestiegen) sowie die weiterhin robusten Liquiditätskennzahlen und die hohe Qualität der Vermögenswerte als zentrale Risikopuffer, um zukünftige Herausforderungen meistern zu können.

Die liechtensteinischen Banken haben ein auf Private Banking und Vermögensverwaltung ausgerichtetes Geschäftsmodell, das sich in der aktuellen Phase als widerstandsfähig erweist. Gleichzeitig stärken die solide Ertragslage sowie die hohen Kapital- und Liquiditätspuffer die Widerstandsfähigkeit des Bankensektors, um potenzielle Verluste abzufedern zu können. Der liechtensteinische Bankensektor ist breit diversifiziert und weist keine exzessiven Risikopositionen gegenüber US-Staatsanleihen sowie gegenüber Staaten mit hoher Staatsverschuldung auf. Eine kontinuierliche Analyse internationaler Entwicklungen bleibt dennoch unerlässlich, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf geeignete risikominimierende Massnahmen zu ergreifen, um die Stabilität des Finanzsektors zu gewährleisten.

Im Rahmen der makroprudenziellen Aufsicht nimmt die FMA regelmässig Einschätzungen zur Entwicklung der Volkswirtschaften, insbesondere der internationalen Finanzmärkte, vor. Details gerne im aktuellen Volkswirtschaftsmonitor Q2/2025 der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein.