Versicherungsschutz in Zeiten geopolitischer Risiken

Geopolitische Risiken bestimmen den Alltag der Wirtschaftsakteure. Auch der Versicherungsmarkt sieht sich in einer Zeit multipler Krisen gefordert.

Die Risikolandschaften sind von zunehmender Komplexität und Unsicherheit geprägt. Globalisierung, Geopolitik, Cyber-Attacken, die Klimakrise und der rasante technologische Wandel bringen auch 2025 eine erhöhte Risikolage mit sich.

Die Nachfrage nach Versicherungsschutz ist weiterhin hoch. Es geht dabei um Sicherheit und Stabilität sowie um langfristige Perspektiven bei der Bewältigung von Risiken in einer Zeit des Wandels und Umbruchs. 

Extremszenarien nehmen zu

Dazu kommt im Falle der Assekuranz die weltweite Zunahme von Naturkatastrophen, was die Bedeutung von Naturgefahren im Programm von Versicherungen deutlich erhöht. Neben den traditionellen Risikogebieten rücken nun auch Regionen in den Fokus, die bisher als weniger gefährdet galten. Insbesondere Europa ist zunehmend von extremen Wetterereignissen betroffen.

Mehr denn je kommt es darauf an, sich proaktiv mit einem breiten Spektrum von Extremszenarien und systemischen Risiken auseinanderzusetzen. Sowohl in der Geopolitik als auch bei den Auswirkungen des Klimawandels gilt es für die Versicherungen, auch vor Szenarien zu schützen, die bisher als eher theoretisch galten.

Versicherungen denken in Generationen

In dieser Gemengelage kommt der Versicherungswirtschaft zugute, dass das Erkennen und Managen von Risiken zu ihren Kernkompetenzen gehört. Versicherer denken in Generationen, wobei sich die Branche permanent der Herausforderung stellt, auf langfristige Risiken wie etwa die Folgen der Erderwärmung die richtigen Antworten zu finden.

Die Versicherer sorgen dafür, dass materielle Werte von Generation zu Generation weitergegeben werden können, dass die Nachfahren sich auf der Grundlage des in der Vergangenheit Geschaffenen und des selbst Erarbeiteten eine sichere und stabile Zukunft aufbauen können.

Anpassungsfähigkeit der Branche

Das bewährte Grundprinzip der Branche lautet seit jeher: Stabilität und Sicherheit durch Solidarität. Doch darin liegt gleichzeitig auch die grosse Herausforderung. Kommende Generationen haben zwar ähnliche Bedürfnisse, aber auch neue Anforderungen an Versicherungslösungen. Zudem erschweren geopolitische Unsicherheiten die Einschätzung künftiger Entwicklungen und Rahmenbedingungen.

Die Anpassungsfähigkeit an immer neue Gegebenheiten ist für die Versicherungsunternehmen daher von fundamentaler Bedeutung, damit Stabilität und Sicherheit auch im Wandel und auf lange Sicht gewährleistet sind.

Standort mit grossen Stärken

Der Wirtschaftsstandort Liechtenstein ist für die Versicherungsbranche ein gutes Pflaster. Zu seinen grossen Stärken zählen die kurzen Wege im Kleinstaat, eine konstruktive Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft, die grundsolide Finanzlage des Staates und nicht zuletzt die Fähigkeit, rasch und flexibel zu agieren.

Die Grundlagen für diese optimalen Rahmenbedingungen sind nicht nur vielfältig, sondern teils auch einzigartig. Ein Plus des Wirtschaftsstandorts Liechtenstein ist der direkte Marktzugang in alle Länder der EU und des EWR sowie zum Wirtschaftsraum Schweiz, den Liechtenstein als EWR-Mitgliedsstaat und Zollvertragspartner der Schweiz geniesst.

Gesamtkonstellation macht es aus

Wichtige Erfolgsfaktoren der liechtensteinischen Versicherungswirtschaft sind aber auch die EU-kompatible Versicherungsaufsicht, das unternehmerfreundliche, moderne Steuerrecht Liechtensteins sowie die liberale Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.

Diese Gesamtkonstellation macht die starke Wettbewerbsposition der Branche aus, so dass die Liechtensteiner Versicherungsbranche ihre Stärken auch in Zukunft optimal ausspielen kann.

Caroline Voigt, Geschäftsführende Präsidentin des Liechtensteinischen Versicherungsverbands (LVV)