Tokenisierung – eine Alternative für Vermögenswerte?

Am 12. März 2024 veranstaltete Liechtenstein Finance in Zusammenarbeit mit der renommierten österreichischen Tageszeitung DIE PRESSE den bereits vierten Finance Talk in Wien zum Thema «Tokeniserung im Rahmen von gemeinnützigem Engagement – ein Alternative für Vermögenswerte?». Rund 70 Gäste folgten der Einladung und erhielten praxisbezogene Einblicke zu Regulierungen der Blockchain-Technologie und Anwendungsmöglichkeiten von Tokenisierung.

Neue Technologien wie künstliche Intelligenz oder Blockchain treiben die Real- und Finanzwirtschaft voran und verändern gesellschaftliche wie auch geschäftliche Prozesse. Als weltweit erstes Land führte Liechtenstein 2020 ein Gesetz über Token- und VT-Dienstleister (TVTG) ein und schuf damit einen Rechtsrahmen für eine Token-Ökonomie. In der EU trat das europäische Pendant in Form der «Markets in Crypto-Assets Regulation» (MiCAR) Mitte 2023 in Kraft und wird für Stablecoins im Verlaufe dieses Jahres und die restlichen Vorschriften per 1. Januar 2025 anwendbar. Liechtenstein Finance nahm dies zum Anlass, den regulatorischen Rahmen genauer zu beleuchten und anhand eines konkreten Beispiels auch mögliche Anwendungen aufzuzeigen.

Dr. Thomas Nägele, Rechtsanwalt und Präsident der CCA Trustless Technologies Association, wirkte bei der Erstellung des liechtensteinischen Blockchain-Gesetzes von der ersten Stunde an mit. In seiner Eröffnungsrede erläuterte der Experte, dass Liechtenstein sich früh, nämlich schon 2016, dem Thema Blockchain widmete, mit der Vision einer Token-Ökonomie vor Augen. Dabei hatte das Land den Anspruch, nicht nur Rechtssicherheit für alle Beteiligten, sondern auch für die Weiterentwicklung der vertrauenswürdigen Technologien und deren Nutzung zu schaffen.

Hansjörg Wehrle, Allgemeines Treuunternehmen (ATU) und Dominik Kara, VP Bank, stellten ein gemeinsames Projekt vor, dass die Tokenisierung als Instrument nutzt, um sich gemeinnützig zu engagieren und junge Musiker zu unterstützen. Dabei tokenisiert die VP Bank Musikinstrumente, deren Anteile (sogenannte Spendentokens) von einer Stiftung und auch weiteren Interessierten erworben werden können. Dies wiederum ermöglicht es der Musikakademie in Liechtenstein, ihren Musikstudenten hochwertige Instrumente zur Verfügung zu stellen. Die Spender ihrerseits kommen in den Genuss von Konzerten und erhalten emotionalen Gegenwert. Als Pionier in der Tokenisierung stellt die VP Bank allgemein eine zunehmende Nachfrage nach Tokenisierung von Vermögenswerten fest, nicht zuletzt im Rahmen der Nachlassplanung.

In der anschliessenden, von der Wirtschaftsjournalistin Eva Komarek moderierten Diskussion, erörterten Dr. Thomas Nägele, Dominik Kara, Hansjörg Wehrle sowie Bernhard Thalhammer, CEO 89Ventures AG und Beirat der Digital Asset Association Austria, die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und Vorteile der Blockchain-Technologie, die sich vor allem in Effizienzsteigerungen, Kostenoptimierungen oder einer höheren Sicherheit niederschlagen.

Für den fulminanten Abschluss der Veranstaltung sorgte Drazen Domjanic, Gründer und Geschäftsführer der Musikakademie in Liechtenstein. Zwei preisgekrönte junge Pianisten seiner Akademie, die Brüder Roman und Oleksandr Fediurko, begeisterten mit einer Kostprobe ihres aussergewöhnlichen Talents, das sie auf einem von der VP Bank tokenisierten Flügel zum Besten gaben.

«Mit diesem Finance Talk konnten wir unseren Gästen das Thema Blockchain und den konkreten Mehrwert dieser Technologie näherbringen. Die tollen Diskussionen und vielen Gäste zeigen, dass Liechtenstein Finance mit der Wahl des Themas den Nerv der Zeit getroffen hat und Informationsbedarf hierzu herrscht. Durch den Wissens- und Praxisvorsprung, den Liechtenstein im Rahmen der Blockchain hat, konnten wir den Gästen wertvolle Einblicke geben, wie und zu welchem Zweck die Tokenisierung angewendet werden kann», zeigte sich Simon Tribelhorn, Präsident von Liechtenstein Finance, erfreut über die erfolgreiche Veranstaltung.

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