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Stabilität und Innovation für gemeinnützige Stiftungen

Das Umfeld für gemeinnützige Stiftungen in Liechtenstein ist geprägt durch stabile Rahmenbedingungen und innovative Ansätze.

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Gemeinnützige Stiftungen spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit und Innovation in der Gesellschaft. Sie bieten finanzielle Unterstützung für Projekte, die langfristig positive Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft haben. Besonders in Liechtenstein hat sich ein fruchtbares Umfeld für gemeinnützige Stiftungen entwickelt, das durch stabile Rahmenbedingungen und innovative Ansätze geprägt ist.

Aktuelle Entwicklungen in Liechtenstein und Europa

Während in Liechtenstein die gemeinnüt­zigen Stiftungen einen neuen Höchststand erreicht haben, nimmt das Nettowachstum der Anzahl Stiftungen in unseren Nachbar­ländern tendenziell ab. Neue Konzepte wie Kryptostiftungen und unternehmerische Fördermodelle gewinnen zunehmend an Bedeutung und bringen Schwung in den Sektor. So zielen innovative Ansätze wie Impact Investing und Venture Philanthropy darauf ab, nicht nur finanzielle, sondern auch soziale und ökologische Renditen zu erzielen. Während Impact Investing Investi­tionen fördert, die neben einer finanziellen auch eine positive gesellschaftliche Wirkung haben, verbindet Venture Philanthropy tra­ditionelles Spenden mit den Prinzipien des Risikokapitals.

Liechtenstein im Wettbewerb der Stiftungsstandorte

Diese neuen Themen finden auch im Steuer­recht Beachtung. Im Kanton Zürich wurden kürzlich die Regelungen zur Steuerbefreiung von gemeinnützigen Stiftungen aktualisiert und deutlich verbessert. Durch solche Ent­wicklungen wird der zunehmende Wett­bewerb der Stiftungsstandorte in Europa deutlich, denn Städte und Länder erkennen den Wert gemeinnütziger Stiftungen für ihren Wirtschaftsstandort und passen ihre Rahmenbedingungen entsprechend an, um noch attraktiver für gemeinnützige Stiftun­gen zu werden. Liechtenstein hat sich in der Vergangenheit als führender Standort für ge­meinnützige Stiftungen etabliert und belegt derzeit den ersten Rang von 91 Ländern, die im Global Philanthropy Environment Index der Lilly Family School of Philanthropy ver­glichen werden. Die Stärken des Finanzplatzes Liechtenstein und die hohe Rechtssicher­heit tragen maßgeblich dazu bei, dass das Land für Stifter und gemeinnützige Organi­sationen so attraktiv ist.

Bewährtes erhalten, offen sein für Neues

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Stif­ter und Stiftungen in Generationen denken und verlässliche und stabile Rahmenbedin­gungen suchen, um ihre Mission langfris­tig erfüllen zu können. Gleichzeitig sind sie heute zunehmend offen auch für neue, innovative Ansätze in der Förderpraxis und erwarten eine entsprechende Flexibilität des Stiftungsstandorts ihrer Wahl.

Durch langfristiges Denken, stabile Rah­menbedingungen und die Verankerung von innovativen Ansätzen wie Impact Investing und Venture Philanthropy trägt Liechten­stein mit seinen gemeinnützigen Stiftungen zur Lösung globaler Herausforderungen bei. Der Finanzplatz und viele seiner Akteure ha­ben sich hierbei als Vorreiter etabliert. Liech­tenstein ist gut beraten, wenn es diese grossen Stärken bewahrt, aber auch weiterentwickelt, um auch in Zukunft eine führende Rolle im internationalen Wettbewerb der Stiftungs­standorte zu spielen. Denn nur durch eine solche kluge Mischung von Stabilität und Offenheit für Neues kann Liechtenstein seine führende Position als Philanthropiestandort behaupten. Das Schaffen von Rechtssicher­heit betreffend Innovationen bei gemeinnüt­zigen Fördermodellen ist dabei wichtig, um den sich wandelnden Anforderungen und Herausforderungen gerecht zu werden. Die Balance zwischen Bewährtem und Neuem zu halten, erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Verbänden und den Stif­tungen. Die Voraussetzungen dafür sind in Liechtenstein traditionell gut.

Dr. Thomas Zwiefelhofer, Präsident Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts