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«Wir beschäftigen uns aus Überzeugung mit nachhaltigen Anlagen»

Antonius Knep, Head Portfolio Management Sustainability LGT Private Banking im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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F.A.Z.: Was kriege ich als Kunde in Bezug auf nachhaltige Kapitalanlagen in Liechtenstein, was ich andernorts nicht kriege?

Antonius Knep: Liechtenstein bildet eine Zoll- und Währungsunion mit der Schweiz und ist gleichzeitig Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). So ein breiter Marktzugang ist wichtig für ein kleines Land, das sich seit Jahrzehnten auf dem internationalen Parkett behauptet. Ausserdem lebt Liechtenstein Nachhaltigkeit auf allen Ebenen und in allen Bereichen. Wir haben hier hohe ethische Ansprüche, die sich im langfristigen und nachhaltigen Denken und Handeln des Finanzplatzes widerspiegeln. Das zeigt sich zum Beispiel in der Liechtensteiner Initiative gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei oder darin, dass dieses kleine Land ein grosser Philanthropie-Standort ist. Liechtenstein und seine Finanzplatzteilnehmer haben nicht nur jahrzehntelange Erfahrung in der Vermögensverwaltung, sondern beschäftigen sich bereits seit vielen Jahren aus Überzeugung mit dem Thema nachhaltiger Anlagen. Kundinnen und Kunden finden deshalb hier ein breites Angebot und innovative Lösungen – zum Beispiel im Bereich Impact Investing.

F.A.Z.: Weshalb soll ein deutscher Kunde, der nachhaltige Kapitalanlagen sucht, nach Liechtenstein und zur LGT kommen?

Antonius Knep: Es sind vor allem drei Komponenten, die für deutsche Kundinnen und Kunden attraktiv sind: Die Fürstliche Familie von Liechtenstein, das Fürstentum selbst und schliesslich die LGT, die Privatbank im Besitz der Fürstlichen Familie – alle drei stehen in einer engen Verbindung. Sie haben dieselben Wurzeln und dieselben Werte – dazu gehört auch die Nachhaltigkeit –, und das Verhalten jedes dieser Akteure wirkt sich unmittelbar auf die Reputation der anderen beiden aus. Daraus ergibt sich ein hohes Mass an Authentizität, Überlegtheit und Weitsichtigkeit.

F.A.Z.: Welche Herausforderungen stellen sich Ihnen bei der Umsetzung von nachhaltigen Kapitalanlagen?

Antonius Knep: Ein grosses Thema ist die Transparenz darüber, was überhaupt nachhaltig ist und was nicht: Nachhaltigkeitsratings von Fonds und Unternehmen sind komplex, schwach standardisiert und oft intransparent. Deshalb ist es für Privatanleger oft schwierig zu erkennen, wie nachhaltig ein Investment wirklich ist, und welche Auswirkungen es auf die Gesellschaft oder die Umwelt hat. Wir lösen das mit dem LGT Sustainability Rating. Wir sammeln Daten, analysieren sie und vergeben einen Score von eins (ungenügend) bis fünf (exzellent). Die Kunden können somit genau nachvollziehen, wie nachhaltig ihre Anlagen tatsächlich sind.

F.A.Z.: Was unternimmt die LGT selbst, um nachhaltig zu wirtschaften?

Antonius Knep: Wir sind heute eine der führenden Anbieterinnen für nachhaltige Anlagen. Bis 2025 wollen wir diese Position und den Anteil der nachhaltigen Anlagen in den Kundenportfolios noch deutlich ausbauen. Auch was unseren eigenen Fussabdruck anbelangt, wollen wir vorbildlich sein: Bis 2030 wollen wir bei den Treibhausgasemissionen netto null erreichen – sowohl für die LGT als Unternehmen wie auch für die von uns verwalteten Anlageportfolios.

Antonius Knep, Head Portfolio Management Sustainability LGT Private Banking