Liechtensteinische Finanzinstitute unterstützen Geflüchtete

Die drei grossen liechtensteinischen Banken bieten Geflüchteten aus der Ukraine vorübergehend eine gebührenfreie Kontoführung an. Mit dem kostenlosen Zugang zu Finanzmitteln wollen die Finanzinstitute Bedürftigen mit dem Schutzstatus S schnellstmögliche Alltagshilfe gewähren.

Der Liechtensteinische Bankenverband (LBV) unterstützt einer Medienmitteilung zufolge Geflüchtete aus der Ukraine, die den vorübergehenden Schutzstatus S besitzen, bis auf Weiteres mit einem kostenlosen Zugang zu Finanzmitteln. In einer gemeinsamen Erklärung haben das Finanzdienstleistungsunternehmen LGT, die Liechtensteinische Landesbank (LLB) und die VP Bank zusammen mit der von ihnen gegründeten Fast Initiative unter dem Dach des Bankenverbands Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine angekündigt.

Die Finanzinstitute greifen demnach diesen Personengruppen mit einer gebührenfreien Kontoführung unter die Arme. Um Zahlungen abwickeln und empfangen zu können, sowie für die EC-Karte sollen keine Gebühren anfallen. Der Finanzsektor stelle damit sicher, dass die Betroffenen schnellstmöglich in «geregelte Strukturen integriert werden», wird Regierungsrätin Dominique Hasler zitiert.

Weiter heisst es, der Zugang zu Bankdienstleistungen sei die Basis einer sozialen Integration und «ein anerkanntes, fundamentales Grundrecht für alle Menschen». Um möglichst rasch ein eigenständiges Leben zu führen, seien Menschen, die in eine aussergewöhnliche Lage geraten sind, auf ein eigenes Konto angewiesen.

Menschen aus der Ukraine, die im Fürstentum Liechtenstein Zuflucht gefunden haben, können sich direkt an die drei Banken wenden. Die Finanzinstitute fühlen sich als Initiatoren der Fast Initiative in der Verantwortung, die «Prinzipien der finanziellen Inklusion von gefährdeten Menschen auf die durch den Ukraine-Krieg Betroffenen unkompliziert und unbürokratisch anzuwenden», wird Simon Tribelhorn, Geschäftsführer des Liechtensteinischen Bankenverbands, zitiert. Das Fürstentum nimmt in Kooperation mit Partnern über die 2018 auf den Weg gebrachte Fast Initiative eine aktive Rolle beim Kampf gegen moderne Sklaverei ein. Als eines der fünf Ziele verfolgt Fast ein Ende der «Ausnutzung von gefährdeten Bevölkerungsgruppen».

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