Gemeinnützigkeit – ein Pfeiler unserer Gesellschaft

Ganz nach dem Motto «Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt» wenden Menschen unzählige Stunden für Freiwilligenarbeit auf. Denn viele erkennen die Bedeutung von sozialem Engagement für das Funktionieren unserer Gesellschaft.

Gemeinnützige Arbeit gehört zur Liechtensteiner Kultur und geniesst hohe Anerkennung. Oft entsteht der Wunsch, längerfristig und effektiver zu wirken, was durch gemeinnützige Institutionen wie Stiftungen, Trusts und Non-Profit-Organisationen ermöglicht wird. So sind im vergangenen Jahrhundert zahlreiche fürstliche, staatliche und private Institutionen entstanden, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Trotz viel Erfahrung und Wissen geht Gemeinnützigkeit in Liechtenstein, im Gegensatz zur angelsächsischen Kultur, oft mit Bescheidenheit und Zurückhaltung einher. Deshalb weiss die Bevölkerung kaum, was gemeinnützige Stiftungen alles leisten.

Hilfsangebote in Notlagen

Gemeinnützige Organisationen  setzen sich für soziale Gerechtigkeit ein, helfen Bedürftigen und Menschen in Not und ergänzen damit staatliche Angebote. Entgegen der weitverbreiteten Annahme, dass es in Liechtenstein keine Armut gibt, berichten  gemeinnützige Stiftungen von einer Zunahme bei Anfragen von Einzelpersonen und Familien, zurückzuführen auf stark steigende Lebenshaltungskosten. Dies wird durch den kürzlich erschienenen Armutsbericht statistisch untermauert.

Bildungs- und Kulturvielfalt dank Förderung

Auch im Bildungsbereich leisten gemeinnützige Stiftungen einen wesentlichen Beitrag zur Vielfalt und Qualität im Angebot und helfen, den Zugang zur Bildung für alle zu ermöglichen, zum Beispiel durch die Vergabe von Stipendien. Ausserdem gibt es in Liechtenstein eine Fülle an kulturellen Angeboten. Diese werden nicht zuletzt durch gemeinnützige Institutionen unterstützt, die längst erkannt haben, welch wichtigen Einfluss künstlerische Institutionen und Kulturschaffende auf eine Gesellschaft ausüben.

Breites Spektrum an Handlungsfeldern

Zahlreiche weitere Förderbereiche wie Medizin, Sport, Umwelt und Tierschutz, Forschung und Innovation sowie internationale Entwicklungszusammenarbeit ergänzen die Liste an Handlungsfeldern von gemeinnützigen Stiftungen. Die Frage, ob es  diese Vielfalt in einem wohlhabenden Staat wie Liechtenstein ohne gemeinnützige Stiftungen nicht geben würde, lässt sich nur schwer beantworten, da verbindliche Zahlen und Daten dazu fehlen. Mit Sicherheit lässt sich jedoch sagen, dass das  Angebot und die Mittel wesentlich bescheidener ausfallen würden. So haben Stiftungen zum Beispiel auch die Möglichkeit, da höhere Risiken einzugehen, wo dies staatliche und privatwirtschaftliche Akteure nicht können.

Karin Schöb-Müller, Stellvertretende Geschäftsführerin, Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts VLGST

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