Finanzplatz bewährt sich in Corona-Krise

Der Bankensektor Liechtensteins wie auch der gesamte Finanzsektor haben die Corona-Krise bisher gut überstanden. Die verwalteten Kundenvermögen seien zwar gesunken, aber die Profitabilität und die Kapitalisierung gestiegen, zeigt der Stabilitätsbericht der Finanzmarktaufsicht.

Die Finanzmarktaufsicht hat ihren aktuellen Bericht zur Finanzmarkstabilität Liechtensteins vorgelegt. Dabei legt sie besonderes Augenmerk auf die Folgen der Corona-Pandemie. Das Land muss für dieses Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 4 Prozent rechnen. Dennoch sei die Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaft hoch. So habe der Arbeitsmarkt die Krise bisher gut verkraftet.

Der Finanzplatz sei in einem turbulenten Umfeld stabil geblieben. Zwar sei das verwaltete Kundenvermögen aufgrund der Finanzmarktkorrektur im ersten Halbjahr gesunken. Aber die Profitabilität und die Kapitalisierung konnten entgegen dem internationalen Trend sogar gesteigert werden. Es gebe aber weiteres Verbesserungspotenzial.

Die Finanzmarktaufsicht warnt allerdings vor einem Übergreifen der Krise der Realwirtschaft auf den Finanzsektor. Dieser müsse namentlich die doppelte Herausforderung niedriger Zinsen und hoher Bewertungen an den Finanzmärkten bewältigen. Deshalb bleibe «eine umsichtige und vorsichtige Ausschüttungspolitik im gesamten Finanzsektor essenziell», heisst es in einer Zusammenfassung des Berichts.

Umgekehrt könnte ein Anstieg der Zinsen die privaten Haushalte unter Druck setzen. Deren hohe Verschuldung gebe «Anlass zur Sorge» und stelle «eines der Hauptrisiken im Bankensektor dar». Der Ausschuss für Finanzmarktstabilität könnte allenfalls Massnahmen zur Gewährleistung nachhaltiger Standards für die Kreditvergabe vorschlagen.

Dagegen lobt die Finanzmarktaufsicht die Massnahmen der Regierung zur Abfederung der Corona-Folgen auf die Wirtschaft und die Nullverschuldung der öffentlichen Hand.

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