F.A.Z. ESG-Forum, Frankfurt
Das ESG-Forum versteht sich als Plattform für innovative Lösungen zur Bewältigung der komplexen Herausforderungen in allen Bereichen der Nachhaltigkeit.
Nachhaltig denken, nachhaltig handeln, die Transformation mitgestalten – unter diesem Titel führte die Frankfurter Allgemeine Konferenzen gemeinsam mit der Goethe-Universität am 8. Oktober 2024 ihr erstes ESG-Forum in Frankfurt durch, das sich an Geschäftsführer, Nachhaltigkeitsverantwortliche, Finanzentscheider sowie führende Köpfe aus Politik, Wissenschaft und Verbänden richtet, genauso wie an Start-Up-Unternehmen, die ein verantwortungsvolles Wirtschaften aktiv mitgestalten wollen.
Am Vorabend der Konferenz fand ein eigener Programmpunkt im F.A.Z. Tower statt, der sich zur Einstimmung auf die Konferenz dem Thema «Schutz der Meere» widmete. Liechtenstein Finance trat hierbei als Gastgeber des Vorabendprogramms in Erscheinung und stellte mit S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein einen prominenten Referenten, der als CEO und Chairman der LGT Gruppe einen Akteur des Finanzplatzes Liechtenstein repräsentiert, der über die Landesgrenzen hinaus nicht nur in der Umsetzung unternehmenseigener Nachhaltigkeitsziele, sondern auch in der Förderung philanthropischer und ökologischer Projekte als Vorreiter gilt.
S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein teilte seine Keynote mit dem Titel «Eine ganzheitliche Perspektive auf dem Weg zu einer nachhaltigen Welt» in drei Teile auf. Zu Beginn nannte er drei nicht-nachhaltige, beängstigende Entwicklungen, die der Menschheit zu entgleiten drohen: Dazu zählen einerseits die steigende Umweltverschmutzung und der damit einhergehende Verlust der Biodiversität, zweitens die Veränderung des gesellschaftlichen Wertesystems weg von gemeinschaftlichen Denken und multilateralen Ansätzen hin zu einem noch ausgeprägterem Individualismus, Egoismus, Materialismus und Nationalismus, und drittens die rasant steigende, massive Staatsverschuldung der wichtigsten Volkswirtschaften wie etwa den USA, China, Japan und auch den meisten EU-Ländern.
S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein stellte dann die Frage in den Raum, wieso der Mensch trotz der unübersehbaren Konsequenzen immer weniger nachhaltig werde, und sein ökologischer Fussabdruck zunehme, statt kleiner zu werden. Er führte dies nicht nur auf die wachsende Weltbevölkerung und den steigenden Konsum zurück, sondern auch auf das Sozialverhalten des Menschen, der instinktiv den kurzfristigen Nutzen über einen langfristigen Vorteil stellt und sich nicht einschränken lassen will. Dieser Entwicklung liesse sich nur mit smarten regulatorischen Eingriffen und einem funktionierenden Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft begegnen.
Damit leitete S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein auf die Rolle der Finanzindustrie über. Zwar hätten weder Einzelpersonen noch die gewinngetriebenen Kapitalmärkte in den letzten 30 Jahren Nachhaltigkeitskriterien genügend Beachtung geschenkt; auch hätten Staaten kaum korrigierend eingegriffen. Doch mittlerweile sei die Finanzindustrie ein wichtiger Treiber, um Kapital zielführenden ökologischen und sozialen Initiativen zugänglich zu machen und damit Nachhaltigkeitsbestrebungen zu fördern.
Abschliessend betonte S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein, dass die sozialen und ökologischen Auswirkungen eines jeden unternehmerischen wie auch privaten Entscheides beachtet werden müssten.
Nach der Vorführung der Kurzversion des Filmes «A Plastic Ocean», der eindrücklich aufzeigte, welche Folgen die Unmengen von Plastikmüll in den Meeren haben, moderierte Philipp Krohn, Wirtschaftsredakteur der Frankfurter Allgemeine Zeitung eine angeregte Podiumsdiskussion.
S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein, Manuel Abraas, Geschäftsführer, Sea Shepherd Deutschland e. V., Joel Tasche, Co-Founder und CEO, CleanHub und Dr. Ulrike Pfreundt, Co-Founder und Co-CEO, rrreefs AG, zeigten ihre Geschäftsmodelle im Kampf gegen die Zerstörung des Lebensraums Meer auf und diskutierten die Möglichkeiten und Bedeutung einer langfristigen Finanzierung, um die Initiativen nicht nur wirksam, sondern auch skalierbar zu machen.
Dr. Ulrike Pfreundt, die mit ihrem ETH Spin-off rrreefs AG aus Ton gefertigte Korallenriffe fertigt, steht dahingehend auch mit dem Liechtensteinischen Bankenverband im engen Austausch, um Möglichkeiten zu diskutieren, wie rrreefs für Investoren attraktiv werden und damit die Fortführung der Arbeit sichergestellt werden kann.
Die 130 Gäste nutzten im abschliessenden Get-together die Gelegenheit, sich mit den Experten und untereinander zu vernetzen.