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Rekordhohe Fondsgründungen

2020 war ein Rekordjahr für die liechtensteinische Fondsbranche. Was sind die Faktoren für diesen Erfolg?

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2020 war ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr für die liechtensteinische Fondsbranche. Vor allem das Neugeschäft, also Fondsgründungen, konnte besonders kräftig zulegen. Der alte Rekordwert von 2019 wurde gleich um 20 Prozent übertroffen und seit 2016 hat sich das Neugeschäft verdoppelt.

Auch das erste Halbjahr 2021 brachte sehr erfreuliche Zahlen. Es kam nochmals zu einer Steigerung von rund 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Was sind die Faktoren für diesen Erfolg?

Politische und wirtschaftliche Stabilität als Basis

Anleger wollen Sicherheit, nicht nur für die Geldanlage selbst, sondern auch im Umfeld. Deshalb ist die politische und wirtschaftliche Stabilität Liechtensteins eine wichtige Basis für das Wachstum der Fondsbranche, respektive für die gesamte Finanzbranche.

EWR und Steuerkonformität als Voraussetzung

Die meisten Gründer von Investmentfonds, sogenannte Fondspromotoren, wollen ihr Produkt in einem oder mehreren europäischen Ländern vertreiben. Deshalb ist der diskriminierungsfreie Zugang zum europäischen Markt eine absolute Voraussetzung, damit Liechtenstein als Fondsdomizil in Frage kommt. Die Zugehörigkeit des Fürstentums Liechtenstein zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ermöglicht diesen Zugang und die seit vielen Jahren verfolgte Steuerkonformitätsstrategie hat zum Abbau früher vorhandener Diskriminierungen in fast allen europäischen Ländern geführt.
Befragt nach den Gründen, warum Fondspromotoren Liechtenstein als Standort gewählt haben, stechen zwei Punkte besonders hervor: Geschwindigkeit und Qualität. Das sind auch die zentralen Erfolgsfaktoren für die Zukunft. Der gesamte Prozess der Fondsgründung dauert in Liechtenstein im Vergleich zu anderen renommierten Fondszentren nur einen Bruchteil der Zeit. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefert die Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein. Rechnen andere Fondsdomizile bei der Fondszulassung in Monaten, so sprechen wir hierzulande von Tagen. Die sprichwörtlichen «kurzen Wege» sind für die Fondsbranche ein unverkennbarer Mehrwert.
Ein Fondsmanager, der einen Standortwechsel vorgenommen hat, äusserte sich kürzlich über die Qualität in Liechtenstein wie folgt: «… vom ersten Besuch an war es ein ganz anderes Erlebnis. Das war Dienstleistung pur.» Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang noch eine weitere Stärke: die hohe Innovationsbereitschaft sowohl der Marktteilnehmer als auch der FMA, speziell wenn es um neue Technologien und Anlageformen geht.

Nachhaltigkeit als angenommene Herausforderung für die Zukunft

Nachhaltigkeit in der Finanzbranche ist in aller Munde. Sie ist nicht nur wichtig für unsere Zukunft, sie ist derzeit auch das beherrschende Thema im Bereich der Regulierung auf europäischer Ebene. Nachhaltigkeit ist aber auch ein Erfolgsfaktor für den Standort Liechtenstein. Eine inoffizielle Studie des LAFV ergab, dass ca. ein Viertel des Fondsvolumens an Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet ist.