Finanzsektor im Kampf gegen Sklaverei und Menschenhandel
Als Beitrag zur Erreichung der UNO-Agenda 2030 hat Liechtenstein die «Liechtenstein Initiative on Finance Against Slavery and Trafficking» (FAST) lanciert.
Über 40 Millionen Menschen leben heute in sklavereiähnlichen Umständen. Jährlich werden daraus schädliche Einnahmen in der Höhe von USD 150 Milliarden generiert. Als Beitrag zur Erreichung der UNO-Agenda 2030 hat Liechtenstein die «Liechtenstein Initiative on Finance Against Slavery and Trafficking» (FAST) lanciert. Es handelt sich dabei um eine öffentlich-private Partnerschaft, die den globalen Finanzsektor ins Zentrum der Bekämpfung von moderner Sklaverei und Menschenhandel stellt. FAST wurde von der ständigen Vertretung Liechtensteins bei der UNO in New York lanciert.
Am 18. und 19. Oktober 2021 fand in Liechtenstein im Rahmen von FAST eine Konferenz statt, welche den Fokus auf die Überprüfung der Initiative legte. Die Konferenz brachte relevante Akteure aus dem In- und Ausland zusammen, die sich an der FAST-Umsetzung beteiligen. Die Konferenz zeigte insbesondere auf, wo Verbesserungsbedarf bei der Umsetzung von FAST besteht und welche nächsten Schritte eingeleitet werden müssen, um mit der Initiative noch mehr Wirkung zu erzielen. Gleichzeitig kann FAST bereits konkrete Erfolge vorweisen. So wurde im Rahmen von FAST ein Zertifikat für Sorgfaltsplicht-Beauftragte ausgearbeitet, das mittlerweile von über 10’000 Finanzexperten abgeschlossen wurde. Zudem wurde es dank FAST über 2’000 Menschenhandelsopfern ermöglicht, wieder Zugang zu Bankdienstleistungen zu erhalten. Ebenfalls unterstützt FAST eine Investitionsallianz dabei, Investitionen in problematische Projekte zu vermeiden. Die Allianz verwaltet ein Vermögen von USD 9 Billionen.
Um das grosse aussenpolitische Engagement Liechtensteins im Bereich der Bekämpfung von moderner Sklaverei der liechtensteinischen Bevölkerung zugänglich zu machen, stellte Regierungsrätin Dominique Hasler am Montag, 18. Oktober im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung die FAST-Fortschritte vor. An der überaus gut besuchten Veranstaltung beteiligten sich hochrangige Akteure aus der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor. Regierungsrätin Dominique Hasler stellte FAST in den Kontext des neuen Regierungsprogramms, welches unter dem Motto «Nachhaltig. Verlässlich. Gestaltend.» steht. Diesbezüglich betonte Regierungsrätin Hasler: «Es ist der Regierung ein Anliegen, die Zusammenarbeit mit privaten Akteuren zu intensivieren und gemeinsame Projekte voranzutreiben. FAST ist ein Paradebeispiel für eine solche Zusammenarbeit.» Weiter ging der FAST-Projektdirektor, Daniel Thelesklaf, im Detail auf die Erfolge und die nächsten FAST-Umsetzungsschritte ein. Auch ein Opfer von Menschendhandel gab persönliche Einblicke und erläuterte, wie Geldflüsse aufgedeckt werden können, die von Menschenhändlern stammen. Darüber hinaus diskutierten hochrangige, internationale Persönlichkeiten über die zentrale Rolle des Finanzsektors bei der Bekämpfung dieser Verbrechen.