F.A.Z. Konferenz «Stiftung & Unternehmen» 2024
Thomas Zwiefelhofer, VLGST, referierte an der siebten Ausgabe der F.A.Z. Konferenz Stiftung & Unternehmen in Frankfurt zum Wettbewerb der Stiftungsstandorte.
Die F.A.Z. Konferenz Stiftung & Unternehmen ist das Forum für Entscheider aus Stiftungen mit Unternehmensbezug und Unternehmen mit Stiftungsengagement in Deutschland. Rund 250 Entscheidungsträger diskutierten am 10. September 2024 an der Frankfurt School of Finance & Management organisatorische, rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und gesellschaftliche Aspekte im Zusammenspiel von Stiftungen und Unternehmen. Ideen und Erfahrungen aus der Stiftungs- und Unternehmensarbeit wurden ausgetauscht und die formalen Rahmenbedingungen genauso wie die verschiedenen Rollenerwartungen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beleuchtet.
Standorte passen sich an Entwicklungen an
Anknüpfend an seine Präsentation an der letztjährigen Veranstaltung verwies Dr. Thomas Zwiefelhofer, Präsident der Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts (VLGST), eingangs auf die Ergebnisse einer 2023 erschienen Studie von Liechtenstein Finance und F.A.Z. Business Media research mit dem Titel «Worauf Stifter heute achten: Entscheidungsfaktoren bei der Stiftungsgründung». Dabei wurden über 300 Stifter und Funktionsträger in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Der Rechtssicherheit und Stabilität räumten die Befragten die grösste Bedeutung bei der Wahl des Stiftungsstandortes ein – unabhängig davon, ob die Stiftungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder in Liechtenstein errichtet werden.
In seinem diesjährigen Vortrag mit dem Titel «Wettbewerb der Standorte: Gemeinnützige Stiftungen und Unternehmertum» zeigte Thomas Zwiefelhofer auf, dass Stiftungen sich immer mehr von der rein wohltätigen Vergabe von Geldern hin zu einer aktiven Teilnahme an den globalen Transformationsprozessen bewegen, sei dies in den Bereichen Klima und Umwelt, Biodiversität, Ernährung, Energie, Mobilität und Transport oder Armutsbekämpfung. Dies kann über Fördermodelle wie Impact Investing (unternehmerische Anlagen) oder Venture Philanthrophy (unternehmerische Förderungen) geschehen.
Damit sehen sich Steuerbehörden zunehmend mit der Frage konfrontiert, ob unternehmerisches Handeln in Übereinstimmung mit dem gemeinnützigen Zweck zum Verlust der Steuerbefreiung einer gemeinnützigen Stiftung führen muss. Diese aktuelle Entwicklung befeuert den Wettbewerb zwischen den Standorten aufs Neue.
Kleinere Stiftungsstandorte wie etwa Liechtenstein oder auch der Kanton Zürich haben dank ihrer kurzen Wege bereits reagiert und ihre Steuerrechte dahingehend angepasst, um zeitgemässe Rahmenbedingungen für Stiftungen bieten zu können. Unternehmerische Fördermodelle führen nun nicht mehr zum Verlust der Steuerbefreiung von gemeinnützigen Stiftungen, solange die investierten und daraus generierten Mittel zweckkonform gemeinnützig eingesetzt werden.
«Liechtenstein Finance nimmt bereits zum vierten Mal an dieser Konferenz teil, und wir spüren ein wachsendes Interesse am Stiftungsstandort Liechtenstein. Die Konferenz ist eine hervorragende Plattform, um mit unseren Nachbarn aktuelle Fragestellungen im Stiftungssektor diskutieren zu können, die uns alle interessieren und umtreiben», stellt Dr. Thomas Zwiefelhofer erfreut fest.